Ich finde es ja immer spannend, wenn im Modebusiness Designer an die Spitze kommen, die bis dahin im Hintergrund gearbeitet haben. Vor allem, wenn es Frauen sind. So geschehen etwa bei Maria Grazia Chuiri, die letztes Jahr bei Christian Dior von Raf Simons den Lead übernommen hat, und davor bei Valentino mitdesignt hat.
Bei Chloé wird eine gewisse Natacha Ramsay-Levi im September ihre erste Kollektion für das Pariser Modehaus präsentieren – und in die Fusstapfen von Claire Wright Keller treten, die weiter zu Givenchy zieht. Bis zu der Verkünding des neuen Postens bei Chloé war Ramsay-Levi höchstens Fashion-Insidern bekannt. Einerseits als rechte Hand von Nicolas Ghesquière bei Balenciaga (sie hat dort als Praktikantin mit Kaffeemachen angefangen) und später als Design Director bei Louis Vuitton, wohin sie Ghesquière mitgenommen hat. Andernseits ist sie als Gespielin von Purple-Herausgeber Olivier Zahm aufgefallen, weil sie immer wieder auf dessen Party-Bildern aus Pariser Clubs auftauchte. Mit Zahm hat sie heute einen kleinen Sohn.
Diese coole Pariser Party-Szene – die Stylistinnen Camille Bidault Waddington und Marie Amelie Sauvé sind ihre Freundinnen – prägt auch ihren persönlichen Stil. Eine Mischung aus französischer Nonchalance und Elegance mit dieser Extra Prise Rock and Roll und Freakyness. Man könnte auch sagen: Alternativer Touch. Ramsay-Levi, die ursprünglich Geschichte studieren wollt, bevor sie ihre Faszination für die Mode entdeckt hat, trägt so selbstverständlich gehäkelte Tops und Samthosen wie edle Couture-Roben von Louis Vuitton.
Besonders gespannt bin ich darauf, ob sie ihren persönlichen, edgy Stil in ihrer kreative Arbeit bei Chloé einfliessen lässt. Die Kollektionen ihrer Kollegin Wright Keller waren ja bis anhin eher romantisch und verspielt. Man darf sich also auf einen stilistischen Richtungswechsel bei Chloé gefasst machen. Ich freue mich darauf!
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